Zusammenfassung
Wie in diversen Fallberichten und prospektiven Studien beschrieben, stellen flexible
Endoskopien einen potenziellen Risikofaktor für klinisch relevante Infektionen dar.
Bei den Übertragungswegen sind dabei endogene Infektionen, ausgelöst durch eine Verschleppung
der körpereigenen Mikroorganismen des jeweiligen Patienten, von exogenen Infektionen,
die durch eine Übertragung von kontaminiertem Material oder Endoskopen entstehen,
zu unterscheiden. Um das Problem der steigenden Zahl bekannter, exogener Infektionen
zu minimieren, wurden von der Industrie Einmalendoskope entwickelt und für den klinischen
Einsatz zertifiziert. Einmalbronchoskope sind bereits seit Jahren Bestandteil der
klinischen Routineversorgung, Einmalduodenoskope wurden erst kürzlich zugelassen.
Die Nutzung von Einmalendoskopen stellt vordergründig eine finanzielle Mehrbelastung
des Gesundheitssystems dar. Bei genauer Betrachtung ist aber bereits jetzt für die
Einmalbronchoskope die Schwelle der Kosteneffektivität erreicht. Bei der Nutzung von
Einmalduodenoskopen sind neben den reinen Sachkosten der Endoskope, insbesondere die
vermeidbaren Kosten klinische relevanter Infektionen wie verlängerter Krankenhausaufenthalt,
intensivmedizinische Behandlung und Folgeeingriffe in der Gesamtkalkulation zu berücksichtigen.
Unabhängig von betriebs- und volkswirtschaftlichen Überlegungen steht die Patientensicherheit
im Zentrum pflegerischen und ärztlichen Handelns, was den zukünftigen Einsatz von
Einmalendoskopen steigern wird.
Im folgenden Artikel werden die klinischen Einsatzmöglichkeiten sowie die Kosten von
Einmalbronchoskopen und Einmalduodenoskopen genauer erörtert.
Schlüsselwörter
Einmalendoskope - Endoskopie - Infektionsprävention - Hygiene - Kontamination